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CAQ-Anwender Continental: Qualität, wenn’s zählt

Wer im Automobilbau aktiv sein möchte, muss rechnen können. Dieser Ansicht war scheinbar auch die Gesellschaft von Alfred Teves, als man 1971 das Produktionswerk Friden-Singer übernahm. Bis zu diesem Zeitpunkt stellte man im flämischen Mechelen bei Brüssel mechanische Rechenmaschinen her, die besonders durch ihr hochpräzises Innenleben überzeugten.

Aufgrund der japanischen Innovation elektronischer Rechner, schien die Zukunft der damals etwa 360 Mitarbeiter ungesichert, was die Grundlage einer zukünftigen Neuausrichtung darstellen sollte. Noch heute sind die Mitarbeiter des belgischen Werkes Spezialisten in Sachen Mechanik; die Branchenausrichtung hat sich jedoch deutlich gewandelt: unter der Teves GmbH & Co. KG fertigte man Einzelteile für hochkomplexe Antiblockiersysteme im Automobilbau. Was in den 80er Jahren mit der Herstellung einzelner Ventile, Ventilblöcke und Sensoren für das im Fachjargon als ABS bezeichnete Bremssystem begann, hat sich bis heute auf die Herstellung vollständiger Systeme weiterentwickelt.

Betritt man heute die Produktionshallen des 1998 von der Continental AG übernommenen Unternehmens, so sind hochtechnisch klingende Abkürzungen hier üblich. Während Kürzel wie ABS, ASR und ESC heute nahezu jedem interessierten Autofahrer ein Begriff sind, spricht man bei Continental mit aller Selbstverständlichkeit von FSA, AYC, EBD, RBS oder HSA, sodass man den Eindruck gewinnen könnte, dass die dahinterstehenden Entwicklungen bereits zum Serienumfang eines Standard-Automobils gehören.

Tatsächlich gehören die für einen Laien noch fremd klingenden Abkürzungen bei Continental zur „Grundausstattung“. Als einer der größten Hersteller von ABS/ESC-Systemen, mit einem Marktanteil von ca. 40 %, entwickelt und produziert man in 400 km Entfernung von der Frankfurter Konzernzentrale jährlich 130 Millionen Ventile für den Automobilbau – was bei einer durchschnittlichen Nutzung von 10 Ventilen für ABS und ESC pro Fahrzeug die Bestückung von 13 Millionen Automobilen pro Jahr darstellt.

Dass zur Erreichung derartiger Stückzahlen – die auch im Bereich der Komplettfertigung von ABS/ESC -Systemen beeindruckend sind – eine nahezu vollautomatische Fertigung notwendig ist, ist für den Automobilzulieferer selbstverständlich. Feierte man in 1999 noch die Herstellung von 150 Millionen Ventilen innerhalb der zurückliegenden 15 Jahre, so konnte man bereits zwei Jahre später die Produktion weiterer 100 Millionen Ventile verzeichnen – und im Juni 2009 feierte man schon das 1.000.000.000ste Ventil.

Zusätzlich werden bei Continental 26 Millionen Raddrehzahlsensoren pro Jahr produziert, welche die Geschwindigkeit der einzelnen Räder messen. Die Information wird genutzt, um ein Blockieren der Räder zu verhindern bzw. das Durchdrehen der Räder zu erkennen und mit entsprechender Regelung die Stabilität und Lenkbarkeit des Fahrzeugs zu erhalten.

Qualität in der Automobilbranche

Grundlage einer derart beeindruckenden Fertigungsleistung ist neben der eigenständigen Entwicklung hochspezialisierter und individuell angefertigter Produktionsmaschinen auch die Einhaltung höchster Qualitätsstandards. „Im Automobilbereich gibt es keine Qualitätstoleranzen“, erklärt der Leiter der Qualitätsabteilung, Bart Ceulemans. „Wenn wir nicht hundertprozentig fehlerfrei arbeiten, würde dies ein Risiko für Leib und Leben des Autofahrers darstellen. So etwas darf sich in unserer Branche niemand erlauben.“ Da Fehler jedoch nur allzu menschlich sind, setzt man im Hause Continental auf ausgefeilte Computertechnik. Seit 1994 nutzt man hier die Fähigkeiten und Leistungen der CAQ AG Factory Systems aus Rheinböllen. Qualitätsexperte Ceulemans war seinerzeit für die Installation des neuen Systems verantwortlich.

Laut Herrn Ceulemans hat man diese in den frühen 90ern getroffene Entscheidung zu keinem Zeitpunkt bereut. Schließlich wurde die Software individuell auf die speziellen Anforderungen des belgischen Produktionsbetriebes abgestimmt. Von Anfang an konnten seitens Continental Anwendungswünsche eingebracht werden, die schließlich in die Programmierung der Endversion des Systems Compact.Net einflossen.

Die Leistung des Software-Lieferanten überzeugt: „Wir wissen, dass das System deutlich mehr kann, doch mit den uns zur Verfügung stehenden Lizenzen sowie den entsprechenden Ergänzungsmodulen ist unsere Fertigung schon jetzt in der Lage, den optimalen Qualitätsstandard zu gewährleisten.“

Trotz eines scheinbar gering wirkenden Lizenz-Umfangs von nur wenigen Lizenzen der Basissoftware Compact.Net ist man bei Continental jederzeit in der Lage, die erfassten Daten auszulesen und zu kontrollieren, da sich die Lizenzen lediglich auf einen gemeinsamen Systemzugriff, nicht jedoch auf die bei anderen Softwareanbietern übliche Anzahl von Installationen bezieht. So ist eine Kontrolle und Einhaltung der strengen Qualitätsvorgaben mit Unterstützung des Systems zur Qualitätssicherung von über 30 Arbeitsplätzen möglich.

Um die Möglichkeiten der Software optimal an die Anforderungen des belgischen Unternehmens anzupassen, wurden ergänzende Module zum Prüfmittelmanagement PMM.Net, der Fehler-Möglichkeits- und Einflussanalyse Risk.Net sowie eines Formulargenerators Form.Net eingebracht. Speziell die Möglichkeiten der FMEA werden von den Kunden des Bremsen-Herstellers geschätzt. Mit Compact.Net ist das Unternehmen darüber hinaus in der Lage, seinen Kunden mit jedem Produkt den entsprechenden APQP/PPAP-Bericht zu liefern, der die Fehlerfreiheit einer gesamten Charge in papierloser Form beweist.

In den letzten Jahren ist bei Continental Mechelen Compact.Net um die Erweiterungen APE.Net und Mail.Net ergänzt worden. Hiermit können Messwerte wie z. B. 3D-Messungen automatisch aus den Messprotokollen in Compact.Net importiert und im Falle einer Prozessverletzung die QS-Verantwortlichen automatisch und direkt per Mail informiert werden.


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