CAQ-Anwender Heraeus: Qualität mit glänzenden Aussichten
Wer an Edelmetall denkt, der denkt an Gold und Silber. Schließlich sind diese Materialien selten und somit wertvoll: So werden weltweit jährlich nur 20.000 Tonnen Silber und lediglich 2.500 Tonnen Gold gefördert. Betrachtet man die Rangfolge der Erze jedoch genauer, so wird man feststellen, dass der „Werkstoff“ Platin mit Mengen von bis zu maximal 500 Tonnen dagegen in noch deutlich geringerem Maße hervorgebracht wird. Umso verwunderlicher ist es dann, dass über 90 Prozent dessen, was Menschen nutzen oder konsumieren, Platinmetalle enthält oder zumindest im Laufe des Produktionsprozesses damit in Berührung kommt.
Als Gründer des heutigen Weltkonzerns übernahm Wilhelm Carl Heraeus 1851 die Einhorn-Apotheke seines Vaters in Hanau. 1856 gelang es dem Apotheker und Chemiker erstmals, zwei Kilogramm Platin in einer Knallgasflamme zu schmelzen. Die „Erste Deutsche Platinschmelze W. C. Heraeus“ war geboren. Schon bald hatte das junge Unternehmen Auftraggeber aus aller Welt. Goldschmiedewerkstätten, Schmuck- und Zahnfabriken, chemische Laboratorien und zahlreiche andere Industriezweige gehörten zum Klientel, während Wilhelm Carl Heraeus immer neue Anwendungsgebiete für das edle Metall Platin fand.
Heute hat sich aus der einstigen Einhorn-Apotheke in Hanau ein weltweit agierender Edelmetall- und Technologiekonzern entwickelt, der mit etwa 13.000 Mitarbeitern erfolgreich in die Zukunft blickt. Was mit der einstigen Platinschmelze begann, mündet – nahezu branchenunabhängig – heute in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen, die Heraeus mit innovativen Produkten beliefert. Die Geschäftsfelder erstrecken sich über die Bereiche Edelmetalle, Sensoren, Dental- und Medizinprodukte, Quarzglas und Speziallichtquellen. Die Produkte des Bereichs Edelmetalle finden Anwendung in der Automobiltechnik, der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Halbleiter- und Elektronikindustrie, der Glas- und Keramikindustrie, Forschung und Entwicklung, Lampen- und Lichttechnik, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Mess- und Regeltechnik, Solartechnik, Umwelttechnik, Telekommunikation, Schmuckindustrie sowie in Schreibgeräten.
Höchste Ansprüche in der Medizintechnik
Als ein Bereich des Geschäftsfeldes Edelmetalle konzentriert sich die Medical Components Division entsprechend der Namensgebung auf Präzisionsteile für die Medizintechnik. Hier produziert das Unternehmen u. a. Bauteile von Herzschrittmachern, für die Minimal-invasive Chirurgie und beschichtete Produkte, die mit höchsten Qualitätsanforderungen auf die jeweiligen Vorgaben des Kunden sowie die Anforderungen der Bio-Kompatibilität abgestimmt werden. Zur Einhaltung der strengen Kundenforderungen nutzt Heraeus ein individuell abgestimmtes System zum Qualitätsmanagement auf der Basis einer CAQ-Software der CAQ AG Factory Systems aus Rheinböllen. Das System kann heute auf einen 13-jährigen Datenbestand zurückgreifen.
Mit Lizenz zur Qualitätssicherung
Um stets aktuell über alle Geschehnisse des qualitativen Standards informiert zu sein, setzte man dabei von Anfang an auf den umfassenden Einsatz der Software: Entsprechend des in Hanau kontinuierlich gewachsenen – über 2.000 Mitarbeiter umfassenden – Personalstamms, erfolgt die Nutzung der von der CAQ AG gebotenen Lösung Compact.Net heute mittels einer Werkslizenz. So haben etwa 500 Anwender die Möglichkeit, über 300 an das CAQ-System angeschlossene Rechner zeitgleich Informationen einzugeben, zu entnehmen oder auszuwerten. Das ermöglicht jedem mit der Qualitätsprüfung betrauten Mitarbeiter den permanenten Zugriff auf die für ihn relevanten Daten.
Perfekte Kopplung mit Mess- und Prüfsystemen
Zur Übertragung der Daten wurden die bereits in unterschiedlichsten Variationen vorhandenen Mess- und Prüfsysteme über standardisierte Schnittstellen mit dem CAQ-System verbunden. So sind Standard-Messmittel wie Messschieber, Messuhren, Messschrauben zur Dateneingabe direkt an das CAQ-System gekoppelt. Durch die automatische Prüfdatenerfassung APE.Net der CAQ-Software sind zusätzlich 3D-Koordinaten- und Video-Messgeräte sowie spezielle Sonderprüfanlagen über eine Protokoll-Schnittstelle an das CAQ-System angebunden und liefern kontinuierlich die aktuellen Qualitätsdaten der Fertigung. Im Bereich der hochsensiblen Produktion von Herzschrittmacher-Bauteilen sorgt beispielsweise ein 24-stündiger Datenstrom für ein permanentes Update an Informationen, die über einen, der jeweiligen Fertigungsanlage zugehörigen Leitstand sekundengenau abgebildet werden. Die Operatoren und Verantwortlichen können mit einem Blick den Qualitätsstatus der Anlagen quasi „im Vorbeigehen“ anhand des Leitstandes verfolgen. Das Team hat heute durch das CAQ-System permanent die Möglichkeit, die relevanten Daten der aktuellen Produktionen auszulesen, zu bewerten und vorausschauend zu nutzen.
Qualitätsmanagement „par excellence“
Ergänzend zu den mit der Fertigung direkt betrauten Mitarbeitern sind auch die Mitarbeiter der Qualitätstechnik und des Qualitätsmanagements stets über den aktuellen Stand der Qualität informiert. Durch gezielte Erweiterungen der Kernsoftware Compact.Net um Module wie die Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse Risk.Net und das Auditmanagement QAM.Net wird heute ein präventives Qualitätsmanagement gelebt. Jährlich werden mehr als fünfundzwanzig Prozess- und Produktaudits inklusive Maßnahmenbearbeitung und –verfolgung mit der Unterstützung der Software organisiert und durchgeführt.
Vertrauen in die Zukunft – das neue CAQ.Net-Release
Während die Zeit seit der heute über 20 Jahre zurückliegenden Erst-Installation des CAQ-Systems vielfachen Wandel mit sich brachte, blieb man dem Anbieter der ursprünglich gewählten Software zum Qualitätsmanagement (Computer Aided Quality = CAQ) bis heute treu. Diese Treue begründet der, seinerzeit bereits in die Software-Auswahl involvierte, System-Administrator Joachim Wrobel mit einfachen Worten: „Eine 20-jährige Firmenbeziehung erfordert Vertrauen. Und da man bei der CAQ AG – neben der ohnehin schon hervorragenden Basis der Standardsoftware - stets unsere Anregungen aus Anwendersicht gerne aufgegriffen hat, wissen wir, dass wir den dortigen Spezialisten vertrauen können!“ „So war z. B. die Umstellung auf die neue „.Net-Version“ eine wichtige Neuerung.“, ergänzt der ebenfalls für das CAQ-System der Bereiche EMD und MCD als System-Administrator verantwortliche Roland Rücker. „2009 haben wir auf allen Rechnern Windows-Vista eingeführt, und darauf war die CAQ AG bereits mit allen entsprechenden Details vorbereitet. Das neue Release CAQ.Net sorgte für eine deutliche Steigerung der Möglichkeiten, verbesserte die Übersichtlichkeit und verschlankte so manchen Ablauf.“ Der Umstieg auf die aktuellste Variante der CAQ-Software mit über 2.600 neuen Funktionen war bei Heraeus eine Selbstverständlichkeit.
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